Orbis Incognita
Orbis Incognita - Das Rollenspiel
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8. Tag

Der strahlende Sonnenschein schien an diesem Tage auf meist verkaterte Gesichter hinab, die an den Folgen der Orgie zu leiden hatten. Man begann den Tag mit einem Preisschießen auf einen Holzadler, der mir mit meinem alkoholverhangenen Blick reichlich klein vorkam. Noch voller Enttäuschung nach dem gestrigen Mißerfolg mit der Schönen, zerlegte ich gleich beim ersten Schuß die hoteleigene schwere Armbrust, was mir einen dummen Kommentar vom Waffenmeister und ihm fast ein gebrochenes Nasenbein einbrachte.

Gewohnt zielsicher präsentierte sich Sirion, auch Bendix und die Tochter Minderjahn waren nicht schlecht, doch den Hauptpreis – ein silbernes Jagdhorn - gewann der junge Fernando, der es sofort vor den Augen des Ehemanns an die junge Schönheit verschenkte. Dieser glaubte sich gehörnt und klatschte Fernando den Fehdehandschuh mitten ins Gesicht! Das war dann doch etwas übertrieben, ein Duell wegen eines Geschenks? Prompt nahm uns Blaudorn bei Seite und bat uns, größeres Blutvergießen auf seiner Hochzeitsreise zu verhindern. Nun war guter Rat teuer, doch es gelang Baldowan, die Waffen vor dem Kampf zu präparieren. Glücklicherweise ging das Duell mit einer schnellen Aufgabe des Ehemannes zu Ende, ohne das viel Blut geflossen wäre. Mal sehen, was uns in dieser schon jetzt ereignisreichen Woche noch erwartet...

9. Tag

Hat sich Fortuna wieder einmal von mir abgewandt? Möglich, wenn man die Ereignisse betrachtet, die ich im Folgenden niederschreiben werde...

Eigentlich waren für diesen Tag eine große Treibjagd und die berühmt berüchtigte Darstellung des bäuerlichen Holpertanzes geplant, doch leider kam alles anders! Geweckt wurden wir von lautem Gerede und Geschimpfe in der Hotelhalle, in die wir schleunigst hinunterranten. Die Bauern aus dem Nachbarfdorf redeten aufgeregt auf den Hotelverwalter ein, weil eine junge Bäuerin tot und verstümmelt im Wald gefunden worden war.

Erst hatte der arrogante Hotelverwalter uns voller Verachtung als Leibwächter bezeichnet (nicht, das ich das als Beleidigung empfunden hätte, aber trotzdem...) und jetzt auf einmal bat er uns um Hilfe bei der Aufklärung des Todesfalles. Klar, dass wir uns nicht zweimal bitten ließen und uns sofort auf den Weg machten, um den Fall aufzuklären. Bendix allerdings war unabkömmlich, er hatte auf mein Klopfen an der Tür seines Zimmers äußerst unwillig reagiert. Hatte er einen Kater? Ich weiß es nicht, aber das glockenhelle Gelächter im Hintergrund liess vermuten, dass er sich am Hotelpersonal (dem weiblichen, versteht sich...) schadlos gehalten hatte und noch immer hielt....
Wir anderen machten uns auf den Weg und fanden im Wald die gräßlich verstümmelte Leiche einer jungen Bäuerin, die – so machten mich meine Chirurgiekenntnisse glauben – von einem Ghul, Vampir oder Werwolf zu Tode gebissen und gekratzt worden war. Sirion und sein Hund versuchten, die Spuren des Angreifers zu verfolgen, scheiterten dabei allerdings. Sie stellten allerdings fest, dass der Täter (die Täterin?) Richtung Schloßhotel geflüchtet war.

Die geplanten Aktivitäten fielen nach diesem tragischen Vorfall natürlich flach, so dass ein Billardabend zum Höhepunkt des Tages wurde. Besonders schön: Sirion nahm dem stinkenden Bourbonen Emmanuelle in seiner Partie einige Taler ab!

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