Orbis Incognita
Orbis Incognita - Das Rollenspiel
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8. Tag

Den heutigen Tag nutzten wir zur Regeneration und zu einigen Unterredungen mit dem Bergmeister. Das Bergwerk wurde tagsüber von Streikposten bewacht, so dass wir uns entschlossen, erst spät abends in die verlassenen Stollen einzudringen. Offenbar war es in der Nähe von völlig trockenen Stellen immer wieder zu unerklärlichen Wassereinbrüchen gekommen, die zu einer starken Verunsicherung der Arbeiter geführt hatten. Wir wollten uns die ganze Sache mal näher anschauen.

Zum Glück zeigte der älteste Sohn des Bergmeisters ein gewisses Talent als Chirurg, so dass er unserem Freihändler medizinische Versorgung angedeihen lassen konnte.

9.Tag

Kurz nach Mitternacht machten wir uns auf den Weg ins Bergwerk, ausgerüstet mit Grubenlampen und Grabwerkzeugen. Das Bergwerk war nicht besonders groß, so dass wir in einem der Stollen schnell eine der besagten trockenen Stellen fanden. Unser Trollmagier meinte, die Aura eines Wassergeistes zu spüren und wandte seinen Frosthauch auf die Stollenwände an. Sofort bildete sich eine dünne Eiskruste, neben der es zu tropfen begann. Sirion neben mir zitterte beunruhigt und sprintete dann plötzlich Richtung Ausgang. Ich überlegte nicht lange, verließ mich auf seine elfischen Fluchtinstinkte und nahm die Beine in die Hand. Wir erreichten die nächste Ebene trockenen Fusses und wandten uns um.

Der Troll hatte etwas langsamer gedacht und noch langsamer reagiert. Wenig später wurde er (übrigens ist er ein schlechter Schwimmer) von einer gewaltigen Flutwelle aus dem Stollen gespült und wir zogen seinen massigen Körper mühsam aufs Trockene. Jedenfalls war er sich jetzt sicher, das hier ein Wassergeist sein Unwesen treiben musste. Wir suchten in einem anderen Stollen nach einer trockenen Stelle, damit Baldowan einen Versuch machen konnte, mit dem Wassergeist zu reden (ganz tolle Idee). Wir machten uns gerade auf in einen anderen Stollen, als plötzlich der Gang hinter uns austrocknete. Sirion und ich blickten uns an und sprinteten Richtung Ausgang, doch es war zu spät. Der Geist hatte uns eine Falle gestellt und spülte uns jetzt mit einer gewaltigen Flutwelle in den Gang hinein. Zum Glück kann ich ja ganz gut schwimmen. Dummerweise geriet unser Troll in Panik und klammerte sich an meinem Bein fest. (noch bessere Idee). Wer schon mal mit einem Troll an den Hacken geschwommen ist, weiss, dass das keine einfache Sache ist. Im Geiste entschuldigte ich mich bei dem Magier und trat ihm dann mit voller Kraft in sein Gesicht. Er ließ mich los und ich erreichte prustend die Wasseroberfläche. Wenig später wurden wir am Ende des Ganges auf einen Geröllhaufen gespült, wo wir japsend Atem schöpften.

Zu unserer Überraschung endete dieser Gang nicht in einer nackten Wand wie die anderen Stollen, sondern in einem Geröllhaufen. Der Troll schaffte das Geröll mit magischen Kräften beiseite (seltsamer Anblick, wenn ein Troll Steine mit dem Geist bewegt und nicht mit den Muskeln) und darunter kam ein Geisteraltar zum Vorschein. Wir entfernten den Zettel mit den Befehlen aus dem Altar und befreiten damit den Geist aus seinem Bann. Danach begann eine der seltsamsten Szenen, die ich je erlebt hatte. Unser Troll unterhielt sich auf drakonisch mit dem Wassergeist. Ich verstand natürlich nicht ein Wort, Sirion genausowenig. Der Troll erzählte uns danach, dass der Geist leider keinen Hinweis auf seinen Meister geben konnte. Ärgerlich, aber immerhin war das Bergwerk jetzt wieder sicher. Am nächsten Morgen konnte unser Magier die Arbeiter überzeugen, wieder in die Mine einzufahren. Allerdings musste er sich bereiterklären, drei Tage als Wache dabeizubleiben.

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