Orbis Incognita
Orbis Incognita - Das Rollenspiel
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3. Tag

Wir diskutierten über unsere weitere Vorgehensweise. Sollten wir erst das Hauptbuch suchen oder zunächst den Streik im Bergwerk beenden? Da das Bergwerk einige Tagesreisen entfernt liegt, entschieden wir uns, zunächst das Hauptbuch zu suchen. Den Rest des Tages verbrachte ich damit, in den Hafencafes nach dem soldalischen Mädchen Ausschau zu halten. Gefunden habe ich sie nicht, aber in dieser Stadt gibt es vieler Mütter hübsche Töchter...

4. Tag

Meine Unterweltkontakte versprachen uns ein Treffen mit dem bourbonischen Assasinen Gourmont. Er wollte uns am folgenden Tag im Tempel des Meteoron treffen. Seltsame Geschichte, aber der Kontakt – ein schmieriger Typ – liess sich auf 4 Gulden herunterhandeln. Seine Verfolgung ergab nichts.

Lediglich ein interessantes Ereignis gab es noch zu vermelden: Ein Freihändler hat unseren Jäger beim Einkaufen auf dem Markt davor bewahren können, übervorteilt zu werden. Danach kamen die beiden in einer Taverne ins Gespräch und einigten sich darauf, dass der Freihändler – Bendix mit Namen - in unsere Gruppe aufgenommen werden sollte. Ein netter Kerl, allerdings wirkt er noch nicht sonderlich kampferprobt...

5. Tag

Heute ist ganz schön viel passiert! Um kurz vor elf fanden wir uns im Tempel ein, der bis auf einen kapuzentragenden Säufer leer war. Aus dem Altar ertönte eine Stimme mit bourbonischem Akzent – hatte sich de Gourmont etwa im Altar versteckt? Ich unterhielt mich mit der Stimme, während unser Freihändler als Rückendeckung neben mir stand und die beiden anderen draußen Wache hielten. De Gourmont wirkte professionell und sogar relativ ehrlich, als er mir erzählte, daß er für seinen Auftraggeber lediglich das Zimmer von Blaudorn Senior durchsuchen sollte. Zwischen den Zeilen deutete er an, dass sein Hintermann möglicherweise der reiche Kaufmann Gruppler gewesen sein könnte. Das Hauptbuch habe er bei seinem Einbruch allerdings nicht gefunden, lediglich eine Lieferliste und einen Vertrag. Sollte ich de Gourmont vertrauen? Immerhin hatte die bourbonische Salzpolizei 60 Gulden auf seine Ergreifung ausgesetzt. Irgendwie traute ich dem Frieden nicht.

Gourmont behauptete dann, seinen Auftraggeber wegen Unstimmigkeiten verlassen zu wollen, so dass er uns nicht mehr in die Quere kommen würde. Ich versuchte dann, ihm noch etwas Angst einzujagen, glaube allerdings nicht, dass ich damit Erfolg hatte. Nachdem ich mich von dem überaus höflichen, fast sympathischen Profidieb verabschiedet hatte, hörte ich auf dem Dach (!) Schritte. Wie wir später feststellen konnten, hatte der gerissene Hund durch den Windeinlass des Altars zu uns gesprochen! Unser Jäger versuchte noch, ihn zu verfolgen, schaffte es aber nicht schnell genug auf das Dach zu klettern.

Als Nächstes begaben wir uns in die Irrenanstalt des Klosters, in der Blaudorn Senior mit seinen Kumpanen Karten spielte. Ärgerlicherweise stellte sich heraus, das ich am talentiertesten im Glücksspiel war (Dabei hatte mein Lehrmeister immer gesagt, daß er mir auf einer Skala bis 20 allerhöchstens 6 Punkte geben würde). Es kam, wie es kommen musste: Ich verlor, Blaudorn verlor meist auch, der Schlosser und der Anwalt gewannen. Irgendwann konnte ich allerdings die Situation nutzen und Blaudorn meine restlichen Knöpfe, um die hier gespielt wurde, gegen einen Tipp andrehen. Er stürzte sich auf die Knöpfe, spielte weiter und sagte: „Meine Werkstatt liegt hoch über Euch. Ihr solltet dort nie einen Fuß auf den Boden setzen.“ Ich versprach ihm, nichts aus der Werkstatt zu stehlen. Eine heikle Situation, hatten wir es doch eigentlich auf das Hauptbuch abgesehen.

Nach einigem Suchen fanden wir drei hohe Gebäude, die als Versteck für die Werkstatt in Frage kommen konnten: Eine Mühle, ein Krangebäude und ein Lagerhaus. Wir entschieden uns für das Lagerhaus, mussten allerdings in einer gewagten Kletteraktion von außen über das Dach eindringen, weil der Innenhof von Handwerkern der angrenzenden Werkstätten nur so wimmelte. Wohlbehalten auf dem Dach angekommen, schlug unser Paladin Andrej (alter angebender Kraftprotz!) mit der bloßen Faust ein Loch ins Dach und wir konnten in eine seltsame Werkstatt blicken, in der sogar das Skelett einer Windechse an der Decke hing!

Unser Jäger seilte sich ab, vergass dabei aber den Tipp des Alten. Als sein Fuss den Boden berührte, zischte ein Armbrustbolzen aus einer Falle haarscharf an seiner hübschen Nase vorbei! Der Arme war noch Stunden danach ganz bleich im Gesicht. Unser Paladin hangelte sich daraufhin an verschiedenen Seilen entlang, die unter der Decke hingen. Er untersuchte einen Schreibtisch, der an Seilen von der Decke hing und fand neben 14 Fachbüchern über Vogelflug und Flugmechanik (so ein Schwachsinn!!!) tatsächlich das gesuchte Hauptbuch! Das Hauptbuch brachten wir natürlich unserem Auftraggeber, unser geradezu übermäßig herzensguter Paladin bestand dann darauf, dem Vater seine Fachbücher in die Klapse zu bringen! Auf so eine Idee muß man erst mal kommen, aber der Vater schien sich tatsächlich sehr gefreut zu haben. Unser Auftraggeber war natürlich sehr zufrieden mit uns und lud uns in ein edles Restaurant ein, in dem wir ordentlich geschlemmt haben (Was der elfische Wirt wohl zu unserem allesfressenden Troll gesagt hätte?).

Blaudorn bot uns dann eine Passage auf einem seiner Schiffe an, so dass wir wohl in zwei Tagen zum Bergwerk aufbrechen können. Ich hoffe, dass unser Magier bis dahin zurück ist. In einem Bergwerk ist magische Unterstützung nicht zu verachten. Was unser Troll wohl zu der Werkstatt gesagt hätte? Ich habe noch nie so etwas seltsames gesehen und kann mir kaum vorstellen, dass es jemals mechanische Flugobjekte geben wird.

Es zeichnet sich ab, dass unser Paladin auf Grund von Verpflichtungen seinem Orden gegenüber nicht mit ins Bergwerk kommen wird. Einerseits ist das gar nicht schlecht, weil wir dann nicht immer so erzgut handeln müssen – ich traue mich in seiner Anwesenheit ja kaum, „Miese Tricks“ anzuwenden – andererseits ist er natürlich ein sehr guter Nahkämpfer, der sich nicht scheut, für die Gruppe in vorderster Front die Rüstung hinzuhalten.

Bis wir aufbrechen, werde ich noch meine Ausrüstung aufbessern, schließlich hat unser Auftraggeber unseren ersten Lohn bezahlt. Ich werde mir wohl einen Satz kompletter Kleidung aus Spinnenseide kaufen, die ist schön leicht, schützt besser als meine Lederklamotten und soll angeblich fast jede Kugel abhalten. Außerdem steht eine Garotte auf meiner Wunschliste und natürlich ein Blasrohr mit Giftpfeilen, das ich hier aber kaum finden werde. Jedenfalls habe ich meine Ausrüstung schon mit einem Paar Kletterhandschuhen ergänzen können.

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