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Orbis Incognita - Das Rollenspiel
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Was ist ein Rollenspiel?

Wie oft wird einem Rollenspieler diese Frage von Freunden und Verwandten gestellt...

Meistens hört man sich dann Dinge sagen wie: äh...ja... also da sitzen wir dann alle so, und einer erzählt was und man hat einen Charakter mit Fertigkeiten... und spätestens an dieser Stelle kommt man sich blöd vor. Für alle, die vor dem gleichen Problem stehen, oder noch nie etwas von Pen&Paper Rollenspielen gehört haben, geben wir hier einige kurze Erklärungsansätze.

Photo by Aleksander Zgraja

Jeder der einmal einen Hollywood-Film gesehen hat kennt das Gefühl: Der Film ist an einer spannenden Stelle angelangt, der Hauptdarsteller steht vor einer wichtigen Entscheidung... und wählt die falsche! Man möchte vom Kinosessel aufspringen, ihn an den Schultern packen und so lange schütteln bis er einsieht, wie dämlich er doch gerade gehandelt hat. Im Rollenspiel spielt man sozusagen selbst den Hauptdarsteller. ;)
Jeder Spieler stellt eine Rolle, eine Hauptperson, dar und bestimmt selber, was diese Person tut und wie sie reagiert. Damit das nicht im völligen Chaos endet, braucht man sowas wie einen Regisseur. Das ist der Spielleiter. Er bestimmt die Rahmenhandlung, das Aussehen der Orte und die Anordnung der Gegenstände. Und er spielt zusätzlich noch alle Nebendarsteller (= NSC = Nicht Spieler Charaktere). Das ist also ein verantwortungsvoller und schwieriger Job. Die Darstellung erfolgt nur durch Sprache, Gestik und Mimik, wie auch das ganze Spiel normalerweise völlig auf der Vorstellungskraft der Spieler (und gelegentlichen Skizzen oder Zeichnungen) beruht. Live-Rollenspiele lassen wir hier aussen vor.

Als Verdeutlichung dazu das Beispiel, wie es jemandem ergangen ist, der telefonisch erklären sollte, was ein Rollenspiel ist:
Redakteurin: Haben Sie mal Robin Hood gesehen?
Journalist: Ja.
R: Dann stellen Sie sich vor, Sie gehen durch den Sherwood Forest und hören plötzlich ein Knacken im Gebüsch.
J: Dann gehe ich doch mal nachsehen, was da ist.
R: Sie finden niedergedrücktes Gras und an einem Ast ein Stück grünen Stoffs.
J: Dann will ich doch mal herauskriegen, wem das gehört. Kann man irgendwo Fußspuren sehen?
R: Gratuliere! Jetzt haben Sie gerade das erste Rollenspiel Ihres Lebens gespielt.

Damit der Spielleiter sich nicht alles alleine ausdenken muß, was viel zu anstrengend und zeitaufwendig wäre, und damit sich Spieler und Spielleiter nicht in die Haare kriegen ("Beim Erklettern der Mauer fällst du runter und bist tot"... "bin ich nicht!"... "bist du wohl"... "bin ich nicht!"... etc.) gibt es Regeln. Diese sind meistens zu Büchern zusammengefasst und bilden sogenannte Regelwerke oder Systeme. Hier wird die Welt beschrieben in der sich alles abspielt, die verschiedenen Völker, die sich dort tummeln und ihre Eigenschaften, usw... Es gibt ganz unterschiedliche Systeme. Deshalb kann man "das" Rollenspiel auch nicht so einfach erklären. Je nach Geschmack kann man in einer mittelalterlichen Welt spielen, mit Schwertern, Pfeil und Bogen, Drachen, Elfen, Rittern, Magiern etc. wie z.B. Aventurien im System DSA (Das Schwarze Auge), oder im Jahre 2060 gegen oder für weltregierende Konzerne mit Raketenwerfern und Maschinenpistolen kämpfen (Shadowrun), der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt!
Da es Regeln gibt, kann auch der Spieler nicht mehr alles einfach so machen, wie er will. Um sich das ganze besser vorstellen zu können, wird am Anfang der Charakter (die Fantasiefigur, der "Hauptdarsteller") des Spielers festgelegt. Was kann er/sie besonders gut? Wie sieht er/sie aus? Ist er/sie ein Mensch oder irgendetwas anderes? usw. Dies alles wird auf dem Charakterblatt festgehalten, damit man es später nachlesen kann, wenn es wichtig wird (schaffst du es, dich an der schnarchenden Wache vorbei zu schleichen? Wie gut bist du im Schleichen? usw.).

Rollenspiel muß also nicht zwangsläufig etwas mit Verkleiden und Text-Auswendiglernen zu tun haben! Was zählt ist der Spaß, mit Anderen zusammen eine Geschichte zu erleben und als Hauptperson darin frei entscheiden zu können, was man als nächstes tut. Einen lebendigen Einblick bieten unsere Tagebücher.

 

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